Sicherheit zu Hause: Deckungsprobleme und Lösungen für Wertgegenstände

Die korrekte Aufbewahrung von Wertgegenständen sollte für jeden Versicherungsnehmer eine wesentliche Rolle spielen. Viele verwahren Bargeld, Schmuck oder Uhren in scheinbar sicheren Verstecken, doch oft werden dabei potenzielle Deckungsprobleme und Risiken übersehen oder missachtet.

Dieser Blogbeitrag wirft einen genauen Blick auf mögliche Herausforderungen mit denen wir täglich konfrontiert werden, wenn es um die Sicherung unserer Wertsachen geht. Dabei wollen wir auf die physische Sicherheit eingehen und hervorheben, wie klare Kommunikation mit Experten potentielle Deckungsprobleme vermeiden kann und Vermögenswerte dadurch optimal geschützt werden können.

I. Bargeld und Wertgegenstände

Eine sichere Aufbewahrung von Bargeld und Wertgegenständen ist essenziell, um potenzielle Risiken zu minimieren. Eine Herausforderung für Versicherer ergibt sich, wenn Bargeld und Wertgegenstände offen oder nur durch einfachen Verschluss geschützt, aufbewahrt werden.

Beispiele dafür wären: der Schüssel liegt offen auf dem Toilettentisch, die teure Uhr wird in einem einfach verschließbaren Nachtkasterl verwahrt, oder der heilige Schmuck der Großmutter in einem kostengünstigen Möbelsafe ohne Sicherheitsklassifizierung aufbewahrt. Falls es nun zu einem Einbruchdiebstahl kommt, kann es bei allen drei Beispielen aufgrund zu geringer Sublimits zu Deckungslücken kommen. Der Versicherungsnehmer sollte daher im eigenen Interesse dafür Sorge tragen, dass Stücke von erheblichem Wert gut verwahrt und im Falle eines Einbruchs nicht sofort auffindbar sind. Von der Verwahrung in unversperrten Möbeln, unter oder in Matratzen oder Kopfpölstern ist dringend abzuraten.

II. Safes und Sicherheitsklassen: Der Schlüssel zur Deckungssumme

Die Differenzierung zwischen einem einfachen Verschluss und Sicherheitsklassen nimmt eine maßgebliche Funktion ein, wenn es um die sichere Aufbewahrung von Wertgegenständen geht. Sicherheitsklassen (EN1, EN2,…,E14) sind grundlegende Kategorien, die die Sicherheitsstufe von Safes definieren und dabei  direkten Einfluss auf die Höhe der maximalen Deckungssummen bei Versicherern haben. In enger Abstimmung mit dem Versicherer wird die Aufbewahrung in Safes empfohlen.

Tresore müssen von einer vom Hersteller autorisierten Firma gemäß den Herstellervorgaben, wie zum Beispiel einer ordnungsgemäßen Verankerung im Boden, eingebaut werden. Nach dem erfolgreichen Einbau wird ein Zertifikat ausgestellt. Es ist wichtig zu betonen, dass Sicherheitsklassen nur dann gültig sind, wenn den Einbauvorgaben der Herstellern Folge geleistet wird. Beispiel: ein Tresor mit 120 kg Eigengewicht der VSÖ-Klasse EN2 wird aufgebrochen. Der Tresor war nicht ordnungsgemäß verankert. Daher ist die Deckungssumme nicht mehr € 65.000, sondern nur mehr € 10.000.

Je höher die Sicherheitsstufe, umso robuster sind die Tresorwände und dementsprechend widerstandsfähiger ist der Safe gegen gewaltsame Öffnung. Die verbauten Tresorschlösser müssen für die jeweilige Sicherheitsstufe des Tresors geeignet sein. Es ist wichtig, dass der gewählte Safe nicht nur den Sicherheitsanforderungen entspricht, sondern auch von der Versicherung anerkannt wird, da man sonst eine Unterversicherung oder im schlimmsten Fall eine Deckungsablehnung riskiert. Die Klassen gemäß VSÖ werden in Österreich von allen Versicherern anerkannt.

III: Effektive Sicherungsstrategien durch Auflistung und gegeben falls einer Alarmanlage

Ist es nicht möglich, den vollständigen Wert aller Gegenstände mit der Aufbewahrung in einem Safe abzudecken, so gibt es noch die Möglichkeit, in Abstimmung mit dem Versicherer eine Alarmanlage mit, zum Beispiel, Direktschaltung zur Polizei zu installieren. Die Kombination aus Safe und Alarmanlage ermöglicht dem Versicherer eine Erhöhung der Versicherungssumme.

Alarmanlagen sorgen für eine effiziente Überwachung und können im Ernstfall sofortige Maßnahmen einleiten. Die Aktivierung der Alarmanlage ist dabei entscheidend, da andernfalls die Versicherung im Schadenfall nicht haftet. Versicherungsnehmer sollten sicherstellen, dass ihre Alarmanlage einwandfrei funktioniert, gewartet ist und sämtlichen Anforderungen des Versicherers entspricht, um potenzielle Deckungsprobleme zu vermeiden. Beachten Sie jedoch, dass einige Versicherungsunternehmen erst ab einer Versicherungssumme von beispielsweise 1 Million Euro den Einsatz einer Alarmanlage voraussetzen. Die Existenz einer Alarmanlage muss dem Versicherer gemeldet werden, wenn sie explizit gefordert wurde. Die Kombination aus Auflistung, physischer Sicherung und einer sinnvollen Sicherheitselektronik schafft eine umfassende Schutzstrategie für Kunstgegenstände, die über herkömmliche Versicherungsmaßnahmen hinausgeht.

IV. Wert- oder Gebrauchsgegenstand?

Die Abgrenzung zwischen Wertgegenstand und Gebrauchsgegenstand des täglichen Bedarfs beansprucht oft einer individuellen Prüfung. Zum Beispiel muss bei einer wertvollen Uhr im Einzelfall überprüft werden, ob diese als Wertgegenstand oder Gebrauchsgegenstand gilt. Die Frage, wann etwas als Wertgegenstand und wann als Gebrauchsgegenstand betrachtet wird, geht über den reinen Anschaffungswert hinaus unter der Betrachtung der Seltenheit des Wertgegenstandes. Daher ist es ratsam, diese Abgrenzung sorgfältig zu prüfen, um eine angemessene Sicherheitsstrategie zu entwickeln. Durch Berichterstattung in den Medien wird oft der Eindruck erweckt, dass Uhren ab einem gewissen Wert automatisch als Wertgegenstände gelten und somit nicht nur eine eigene Versicherungssumme benötigen, sondern auch speziell verwahrt werden müssen. In einem Urteil aus dem Jahr 2000 hat der Oberste Gerichtshof (OGH) entschieden, dass die Unterscheidung, ob eine Uhr Wert- oder Gebrauchsgegenstand nicht allein aufgrund ihres Wertes, sondern vor allem durch Materialeigenschaften zu treffen ist. Eine „einfache“ Uhr aus Stahl kann ohne weiteres über € 10.000 kosten, ist in der Regel aber als Gebrauchsgegenstand zu klassifizieren. Daher benötigt sie keine gesonderte Aufbewahrung. Eine andere „einfache“ Uhr, die allerdings mit Edelsteinen besetzt ist und „nur“ € 2.000 kostet, gilt aufgrund der schmückenden Eigenschaften der Edelsteine als Wertgegenstand. Sie bedarf daher eine geeignete Aufbewahrung, um keine Deckungslücke zu riskieren.

V: Sorgloses Tragen, Sicheres Bewahren: Unsere Tragerisiko-Versicherung

Besonders im Zusammenhang mit wertvollem Schmuck oder Uhren ist das Tragen bei speziellen Anlässen nicht nur eine Freude, sondern birgt auch ein erhöhtes Verlustrisiko. Ein defekter Verschluss, eine kaputte Kippfaltschließe oder ein abgerissenes Uhrenarmband können schnell zu ungewolltem Verlust führen. Das Tragerisiko, eine spezielle Versicherungsoption, bietet Schutz in solchen Situationen. Auf Wunsch deckt das Tragerisiko Schäden durch Verlieren, Liegenlassen, Verlegen oder Vergessen ab. So können Sie Ihre wertvollen Besitztümer nicht nur sicher im Tresor aufbewahren, sondern auch bei besonderen Gelegenheiten bedenkenlos tragen, ohne sich um mögliche Verluste sorgen zu müssen.

Conclusio: Sicherheit beginnt mit durchdachter Planung

Die Sicherung von Wertgegenständen im heimischen Umfeld verlangt nach einer durchdachten Planung. Neben dem sicheren Verwahren in Safes oder speziellen
Aufbewahrungsmöglichkeiten ist die richtige Dokumentation wichtig. Die Erstellung von Inventarlisten, unterstützt durch detaillierte Fotos, insbesondere für einzigartige oder antike Stücke ohne vorhandene Rechnungen, ist wesentlich.

Ebenso wichtig ist die offene Kommunikation mit dem Versicherer. Klare Absprachen über Sicherheitsmaßnahmen und die regelmäßige Anpassung von Versicherungssummen sind das A und O. Allein durch sorgfältige Planung und Kommunikation können potenzielle Deckungsprobleme vermieden werden. Der Schutz unserer Wertgegenstände erfordert ein ganzheitliches Konzept, das sowohl präventive, als auch reaktive Maßnahmen beinhaltet. Nur wenn physische Sicherung, genaue Dokumentation und effektive Kommunikation Hand in Hand gehen, kann die umfassende Sicherheit unserer Wertsachen gewährleistet werden.

Unter dem folgenden Link haben Sie die Möglichkeit, eine Risikoanalyse für Ihre Wertgegenstände sowie die Safe Sicherheitsklassen als PDF herunterzuladen.

Wir stehen Ihnen immer als kompetenter Partner zur Seite und bieten maßgeschneiderte Lösungen, um Sie optimal zu beraten. Mit unserer langjährigen Erfahrung und Expertise verstehen wir die individuellen Anforderungen unserer Kunden und bieten ein umfassendes Angebot. Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf, um eine individuelle Beratung zu erhalten.

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